2016 / 2017
Unsere Vorträge finden um 19:30 Uhr in der Volkshochschule Landshut, Ländgasse 43, statt
25. Oktober 2016
Dr. Stefan Trinkl, München
Die altbayerischen Dorfpfarrer zwischen 1800 und 1850
in der Region um Landshut
Der Dorfpfarrer war im 19. Jahrhundert, neben seiner Tätigkeit als Seelsorger, vor allem Ökonom. Daher rührt heute noch die Bezeichnung Pfarrhof, da zur Versorgung der Ortsgeistlichen häufig an das Pfarrhaus noch eine eigene Landwirtschaft angeschlossen war. Jedoch gingen die Aufgabenbereiche der Seelsorger auf dem Land noch viel weiter, Sie waren Schriftsteller, Lehrer, Journalisten oder Erfinder. Manche von ihnen taten sich sogar als Hellseher hervor. Der folgende Vortrag soll eben diese verschiedenen Typen des Dorfpfarrers in der Umgebung um Landshut für den Zeitraum von 1800 bis 1850 in den Mittelpunkt stellen.
Vor dem Vortrag findet die Wahl des Schatzmeisters statt.
22. November 2016
Dr. Mario Tamme
Verbrechen – Historische Kriminalfälle aus Landshut und Umgebung
Verbrechen gehören zu den ungewöhnlichen Ereignissen im Leben einer Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte geschahen immer wieder schreckliche Straftaten, doch viele davon sind in Vergessenheit geraten.
Im Vortrag werden Kriminalfälle vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert aus Landshut und Umgebung vorgestellt.
Ferner wird auf das mittelalterliche Strafrecht eingegangen.
Dieser Vortrag findet im Rahmen der
18. Landshuter Literaturtage 2016
(5. November bis 4. Dezember 2016) statt
24. Januar 2017
Dr. Thomas Paringer, Landshut
Zwischen Staatsreform, Königtum und Revolution:
Bayerns Verfassungsleben im langen 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert verändert sich Bayern grundlegend: Aus dem Kurfürstentum wird ein Königreich, aus dem territorial zersplitterten Gebiet entsteht ein geschlossener Mittelstaat. Die modernstaatlichen Reformen unter der Führung des Ministers Montgelas weisen den Weg in eine neue Zeit, während die bayerischen Könige – ihren sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten gemäß – ihre öffentliche Rolle jeweils völlig anders ausleben. Gleichzeitig wandelt sich das Verständnis vom Staatswesen: Aus Untertanen werden Bürger mit Rechten und Pflichten, die mit revolutionären Forderungen die beharrenden Kräfte in der Staatsverwaltung herausfordern.
Dies alles betrachtet der Vortrag vor der Folie der Verfassungen des 19. Jahrhunderts, die den rechtlichen und institutionellen Rahmen des bayerischen Staatslebens bilden, und stellt die Frage der Wirksamkeit und der Grenzen dieser Staatsgrundgesetze, auf deren Grundlage sich die Lebenswirklichkeit des Königreiches Bayern abspielte.
21. Februar 2017
Daniel Studener, Landshut
Forschung zum Kriegsende in Landshut im National Archive in Washington
Im National Archive lagern unzählige Akte unter anderem zum Zweiten Weltkrieg. Eine große Zahl davon hat Bezug zu den Ereignissen in der Stadt und Region Landshut. Bei zwei Forschungsbesuchen in den letzten Jahren wurde in diesem Bestand recherchiert, geforscht und dokumentiert.
Der Vortrag stellt das National Archive als Behörde vor und beleuchtet anhand ausgewählter Beispiele, welch umfangreiches Material zur Erforschung der Zeit des Zweiten Weltkriegs für Landshut sich in diesem Archiv befindet.
28. März 2017
Dr. Michael Stephan, München
„Der Staatshämorrhoidarius" von Franz Graf von Pocci
Mit seiner satirischen Karikatur des „Staatshämorrhoidarius" hat Franz von Pocci dem bayerischen Beamten ein bleibendes Denkmal errichtet. In den Münchner „Fliegenden Blättern" erschien die Bildergeschichte von 1845 bis 1863 in 26 losen Fortsetzungen. Bereits 1857 legte der Verlag Braun & Schneider eine Buchausgabe vor.
Dr. Michael Stephan, Leiter des Stadtarchivs München, hat 2007 eine kommentierte Edition der Buchausgabe und aller weiteren Folgen aus den „Fliegenden Blättern" vorgelegt. In seinem Vortrag schildert er die Entstehung, die zeittypischen Hintergründe und die Wirkungsgeschichte des „Staatshämorrhoidarius".
25. April 2017
Prof. Dr. Klaus Wolf, Augsburg
Der Bayerische Hiasl in der Literatur
Der bayerische Hiasl ist eine jener berühmt-berüchtigten Wilderer-Gestalten, von denen es in Bayern einst so viele gab. Man hat ihn auch den Robin Hood von Kissing (bei Augsburg) genannt, weil er die Obrigkeit ärgerte und die Bauern mit Wild versorgte. Der Vortrag zeigt anhand der ältesten Quellen die Lebensumstände dieses Wilderers am Vorabend der Französischen Revolution. Darüber hinaus geht es um die Entwicklung des Brentan-Hiasl zu einer literarischen Gestalt, ja einem mitteleuropäischen Mythos und Medienereignis.
Vor dem Vortrag findet um 19 Uhr die Generalversammlung des Historischen Vereins für Niederbayern statt.
Tagesordnung:
Geschäftsbericht des 1. Vorsitzenden
Bericht des Schatzmeisters
Entlastung der Vorstandschaft
Ausblick
Anregungen und Wünsche
Anträge sind bitte bis zum 7. April 2017 in der Geschäftsstelle
oder beim 1. Vorsitzenden abzugeben.